Wiedergründung als "Männergesangverein Köfering"

Neue Hoffnung kam erst im Jahre 1967, als Ernst Blüml nach Köfering zog, der vorher als Chorleiter in Rehau und Pilgramsreuth gewirkt hatte. Schnell fanden sich die alten Sänger wieder zusammen. Mehrere Junge kamen dazu, vor allem auch Sänger aus der näheren Umgebung wie Scheuer, Obertraubling, Mangolding und Alteglofsheim. Und am 5. Juli 1967 konnte der Verein in einer Generalversammlung mit dem neuen Namen „Männergesangverein Köfering“ wieder zum Leben erweckt werden.

Die aktiven Sänger des Jahres 1967:

Bauer Alois, Bauer Udo, Blüml Ernst, Brombierstäudl Hans, Dirschl Hermann, Eibl Günther, Estermann Herbert, Gaßner Michael, Hederer Heinrich, Kamm Alois, Kamm Xaver, Lichtinger Adolf, Markl Heinrich, Meier Anton, Renz Thomas, Schnobrich Josef, Sperl Eckart, Stierstorfer Franz, Stoffel Herbert, Vilsmeier Rudolf, Wackerbauer Anton, Witzmann Josef sen., Witzmann Josef jun., Zierer Georg und Zwerenz Rudolf.

Zum Vorstand wurde wieder Rudolf Vilsmeier gewählt. Chorleiter wurde Ernst Blüml. Vereinslokal: Café Pöhlmann.

Jede Woche ein Übungsabend

Der neue Chorleiter stürzte sich mit Schwung in seine Aufgabe. Dank der eifrigen Probenarbeit – jede Woche ein Übungsabend! – konnte der Chor noch 1967 mehrmals bei kirchlichen Veranstaltungen und beim Totengedenken am Volkstrauertag in Köfering und Scheuer mitwirken. Der jährliche „Bunte Abend“ wurde nicht nur in Köfering, sondern wegen der zahlreichen Sänger aus Scheuer auch in Mangolding aufgeführt.

Man ging ferner daran, das Notenmaterial mit erheblichem Geldaufwand durch neuere und auch zeitgenössische Werke zu ergänzen. Für die Probenarbeit, aber auch für die Begleitung des Chores bei Aufführungen, wurde ein Klavier angeschafft. An dieser Stelle muss auch Frau Gräfin Lerchenfeld-Germann erwähnt werden, die als hervorragende Pianistin ihr Können jederzeit und unentgeltlich in den Dienst des MGV stellte.

Neue Traditionen bildeten sich. So führte der Verein Ende der sechziger Jahre auf Anregung des Mitgliedes Dr. Mayerhofer, Regensburg, ein Weihnachtssingen im Altenheim St. Josef in Regensburg durch. Die Veranstaltung war für alle Beteiligten, besonders natürlich für die betagten Bewohner des Heims, aber auch für die Sänger ein großes Erlebnis, das geradezu eine Wiederholung in den folgenden Jahren herausforderte. Und so erfreute der Chor seit dieser Zeit nahezu jedes Jahr ein Seniorenheim mit Weihnachts- und Volksliedern sowie mit besinnlichen Texten. Auch die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten in der Justizvollzugsanstalt Regensburg wurde für mehrere Jahre zur gern geübten Tradition.

Die "Waldlermesse" war gefragt

Weitreichende Folgen hatte die Aufnahme der vierstimmig gesungenen „Waldlermesse“ in das Programm. Ursprünglich nur als kleiner Beitrag zur Pflege der bodenständigen Musik gedacht, war die Messe bald der Wunsch von Heiratskandidaten aus dem Kreis der Vereinsmitglieder und deren Angehörigen für die Trauungsfeierlichkeiten. Der Chor wurde dadurch in der ganzen Umgebung bekannt und löste auch bei Außenstehenden gleichartige Wünsche aus, die im Rahmen des Möglichen erfüllt wurden.

Bei der Neuwahl der Vorstandschaft im Jahre 1973 stellte sich der langjährige 1. Vorstand Rudolf Vilsmeier aus Altersgründen nicht mehr für deine neue Kandidatur zur Verfügung. Neuer Vorstand wurde Eckart Sperl, der sich mit jugendlichem Elan und viel Geschick rasch in die Führungsaufgabe hineinfand. Rudi Vilsmeier wurde zum Ehrenvorstand ernannt.

Besonders gepflegt wurden im MGV aber auch die Kontakte zu anderen Gesangvereinen. Dass bei den persönlichen Treffen, die im Rahmen von Vereinsausflügen und Gegenbesuchen stattfanden, der Gesang nicht zu kurz kam, ist klar. Eine besonders enge Freundschaft verband den MGV mit der Fleischer-Sängerrunde Regensburg.

Eine weitere Aufgabe sah der MGV immer in der gesanglichen Umrahmung von Veranstaltungen der übrigen Ortsvereine, für die er sich gerne zur Verfügung stellte. Zur Tradition geworden war die Mitwirkung bei den Weihnachtsfeiern und sonstigen Veranstaltungen des VdK-Kreis- und Ortsverbandes Regensburg im Neuhaussaal und in der Jahn-Turnhalle. Von besonderem Vorteil waren dabei – und natürlich auch bei anderen Anlässen – die im Jahre 1974 für die Sänger eingeführten roten Westen, die den musikalischen Eindruck noch optisch unterstrichen.

Geselligkeit und Unternehmungen wurden großgeschrieben

Aus der Vielzahl der Aktivitäten des Vereins sollen nur einige wenige angesprochen werden. Im Jahre 1973 eine Fahrt nach Rehau, der Heimat unseres Chorleiters mit der gesanglichen Gestaltung des Gottesdienstes und einem Besuch beim Gesangverein im benachbarten Pilgramsreuth.

Im Jahre 1974 eine Herbstfahrt nach Inzell mit der Übernahme des sonntäglichen Kurzkonzerts durch den MGV Köfering. Es war ein riesiger Erfolg für die Sänger, der bei der Kurverwaltung sofort den Wunsch nach einem weiteren Besuch auslöste.

Im Jahre 1975 der Beitritt des MGV zum Oberpfälzer Sängerkreis im Bayerischen Sängerbund. Damit war der Anschluss an die große Welt des Chorgesangs vollzogen, der für das Jahr 1976 die Mitwirkung beim Kreissängertag in Neutraubling und bei der weithin bekannten Walhalla-Matinee zur Folge hatte.

Die Sängerfahrt des Jahres 1976 führte zum Gesangverein Hohenfurch bei Schongau. Auf dem Weg dorthin sang der Chor in der herrlichen Wieskirche die Waldlermesse und hinterließ bei den zahlreichen Besuchern einen nachhaltigen Eindruck.

Im Jahre 1977 zunächst die gesangliche Mitgestaltung der Verabschiedung von Herrn Pfarrer Schmidl und der Einführung von Herrn Pfarrer Englmann. Dann die Mitwirkung beim Chorsingen bei den II. Neutraublinger Kulturtagen `77, für die der MGV mit einer Dankurkunde der Gemeinde Neutraubling bedacht wurde. Schließlich im Herbst 1977 die Fahrt zum Gesangverein Feldthurns bei Brixen in Südtirol, wo der Chor beim abendlichen Schloss-Standkonzert „in Konkurrenz“ zur Musikkapelle Feldthurns sein Bestes gab und dann am Sonntagvormittag in der herrlich gelegenen und bis auf den letzten Platz besetzten Kirche die Waldlermesse sang, die nicht nur für die gebannt lauschenden Kirchenbesucher, sondern – wegen der einmaligen Kulisse – auch für die Sänger zu einem großen Erlebnis wurde.

Im Oktober 1977 konnte der MGV mit einem großen „Bunten Abend“ die zehnjährige Wiederkehr der Erweckung aus dem Dornröschenschlaf feiern.

Kalender